Im Rahmen des landesweiten Aktionsjahres „CARINTHIja 2020“ anlässlich des 100-jährigen Jubiläums der Kärntner Volksabstimmung am 10. Oktober 1920 gestaltet das Kärntner Bildungswerk mit engagierten Freiwilligen das Projekt „An den Ufern der Drau“.
Mitgestalter*innen sind weiterhin herzlich willkommen!
Bitte melden Sie sich unverbindlich in der Geschäftsstelle der
Kärntner Bildungswerk Betriebs GmbH
T: 0463/536-576 22
E: office@kbw.co.at
PROJEKTBESCHREIBUNG
Bezugspunkt Drau:
Die Drau ist landschaftsprägendes Element und Lebensader jenes als Zone A bezeichneten Teiles von Unterkärnten, über dessen Verbleib bei Österreich bei der Volksabstimmung am 10. Oktober 1920 abgestimmt wurde. Die Drau war und ist Verbindungsglied und Grenze zwischen Regionen und Staaten, Energiequelle für die Wirtschaft und für die Menschen, Erholungsraum und seelischer Zufluchtsort, gebändigte und unbändige Naturgewalt. In ihrem scheinbar ewigen Dahinfließen ist sie den Menschen Symbol für Stärke und Kraft, für Ruhe und Beharrlichkeit, für Verletzungen und Katastrophen und für deren Überwindung. Die Drau ist gleichzeitig Bestandteil der kulturellen Erinnerung an die Konflikte in der Region und Symbol für eine friedvolle und prosperierende Zukunft.
Der Inhalt:
Im Rahmen des Projektes wurden Programme mit Akteurinnen und Akteuren aus der Region gebildet, die mit Unterstützung des Kärntner Bildungswerks Kulturprogramme zur Drau erarbeiteten, die in Form von Veranstaltungen und Ausstellungen präsentieren werden sollten. Die Drau und ihre oben beschriebenen symbolischen Bedeutungsebenen waren für die drei Perspektiven (Kulturvereine, Frauen und Jugendliche) Anregung und Ausgangspunkt dafür, gemeinsam über Chancen und Herausforderungen des Lebens in der Region an den Ufern der Drau in Vergangenheit und Zukunft nachzudenken und ihre Gedanken in Form von Kulturprogrammen zu präsentieren. Die ursprünglich geplanten Programme – bestehend aus mehreren Veranstaltungen und Ausstellungen – konnten aufgrund von COVID-19 nicht durchgeführt werden. So entstand diese Homepage, um die Projektergebnisse trotz der Umstände einem breiten Publikum zugänglich zu machen.
Die Arbeitsweise war partizipativ und emanzipatorisch: Die detaillierte Ausgestaltung der Programme wurde von den Akteuren*innen in vom Kärntner Bildungswerk angeleiteten Workshops erarbeitet und im Zuge der Umsetzung weiterentwickelt. Dabei wurde die Kreativität der Akteure*innen genutzt und ihre Kooperationsfähigkeit sowie das Bewusstsein für die Geschichte und die Stärken der Region entwickelt.
Das Projekt rückt den Blick von drei wesentlichen Gesellschaftsgruppen in den Mittelpunkt:
- Kulturvereine, die wesentliche Träger der kulturellen Traditionen und des gesellschaftlichen Lebens in der Region sind
- Frauen, deren Lebenserfahrungen und Bedürfnisse in den meisten Kulturproduktionen eine üblicherweise nachrangige Rolle spielen
- Jugendliche, die einen sehr gegenwartsbezogenen Blick haben und deren Verbundenheit mit der Region durch eine kreative Auseinandersetzung gestärkt werden soll
AKTEURE*INNEN, THEMENSTELLUNGEN & PRÄSENTATIONSFORMEN
Kulturvereine:
Mitgliedsvereine des Kärntner Bildungswerks und weitere Kulturträger der Region erarbeiteten gemeinsam ein Kulturprogramm mit Liedern, Erzählungen, Kurztheaterstücken und Brauchformen zur Drau. Ins Programm eingebaut werden Beispielpräsentationen aus den beiden anderen Projektprogrammen (Arbeitsgruppe Frauen & Jugendliche).
- Mitwirkende: traditionelle Kulturvereine des Kärntner Bildungswerks und sonstige Kulturvereine/Akteure
- Geplante Präsentationsform: Kulturabend
- Geplanter Veranstaltungsort: die Draubucht bei Völkermarkt, bei Schlechtwetter die Neue Burg in Völkermarkt
Frauen:
Eine Gruppe von Frauen beschäftigte sich anhand von biographischen Skizzen mit dem Leben der Großmüttergeneration in der Zeit seit 1920 in der Region rund um die Drau. Im Zentrum stand dabei die Suche nach persönlichen Lösungswegen der Großmüttergeneration für den Umgang mit dem Spannungsverhältnis zwischen familiären Verpflichtungen und dem Wunsch nach persönlicher Verwirklichung, zwischen gesellschaftlichen Normen und individuellen Sehnsüchten, zwischen dem männlich dominierten politischen Geschehen und der Haltungen, der Gedanken- und Gefühlswelt der Frauen. Ziel war nicht die Erarbeitung von Biografien im wissenschaftlichen Sinne, sondern die persönlich-kreative Auseinandersetzung mit den Lebensbedingungen der Frauen in der behandelten Zeit.
- Mitwirkende/Gestalterinnen: Junge Frauen aus oder mit Bezug zu der Region Völkermarkt/Umgebung
- Präsentationsform: Digital sowie temporäre Ausstellung voraussichtlich bei einer gemeinsamen Präsentationsveranstaltung aller Perspektiven
- Präsentationsort: Ein geeigneter Präsentationsort wird von der Gestalterinnengruppe festgelegt.
Jugendliche:
Schüler*innen aus Völkermarkt befassen sich mit ihrer Heimatregion und bearbeiten Themen aus der Vergangenheit, Gegenwart sowie Zukunft in sehr unterschiedlicher Form. So wurden beispielsweise in einem Workshop gemeinsam mit dem Kärntner Bildungswerk im September 2019 Assoziationen zur Drau gesammelt und über „Wohlfühlorte“ der Jugendlichen in Völkermarkt diskutiert.
Während der bzw. begleitend zur Schulzeit wählten die Schüler*innen gemeinsam mit den Lehrkräften unterschiedliche Wege der Auseinandersetzung mit Themen und Fragen des Projekts „An den Ufern der Drau“. Hierbei waren der Kreativität und vor allem dem Interesse der Jugendlichen keine Grenzen gesetzt.
Mit Ausbruch des Covid-19 mussten die Projekte eingestellt werden, da die Schulen geschlossen wurden und bis zum Schulschluss eine Weiterarbeit nicht möglich war. Das eine oder andere Projekt kann jedoch im Herbst wieder aufgenommen werden. Alle anderen Zwischenergebnisse werden auf dieser Projekthomepage veröffentlicht – die Schüler*innen haben bis März gut und fleißig gearbeitet.
- Mitwirkende: Verschiedene Projektgruppen aus folgenden Schulen: Landwirtschaftliche Fachschule Goldbrunnhof, Praxis HAK Völkermarkt, Volksschule St. Kanzian.
- Präsentationform: Die Zwischenergebnisse sowie weitere Projektarbeiten, die im Herbst durchgeführt werden sollen, werden auf der Projekthomepage laufend veröffentlicht und voraussichtlich im Rahmen einer Präsentationsveranstaltung dargestellt.
- Präsentationsort: Projekthomepage
PROZESS
- Mai bis August 2019: Vorbereitungsphase mit Erstgesprächen mit regionalen Steakholdern, potentiellen Projektbeteiligten und interessierten Personen
- September-Oktober 2019: endgültige Festlegung der Mitwirkenden und Formierung der drei Gestalter*innengruppen
- Oktober 2019-Mai 2020: Workshops und Gruppentreffen zur Ausarbeitung der Beiträge
- Mai 2020-Juli 2020: Digitale Aufbereitung der bisherigen Projektergebnisse
- Juli 2020 – : Gestaltung der Homepage
PROJEKTTEAM
- Michael Aichholzer (Geschäftsstelle, Gesamtkoordination und Begleitung Perspektive Kulturvereine)
- Irmgard Dreier (Bezirksobfrau, ehrenamtlich, Koordination im Bezirk)
- Mag.a Andrea Koppitsch (Geschäftsstelle, Begleitung Perspektive Jugendliche)
- Doris Rottermanner BA MA (Geschäftsstelle, Begleitung Perspektive Frauen)
- Tamina Dullnig BEd (Geschäftsstelle, Begleitung und Mitgestaltung Perspektive Frauen)
- Mag.a Dr.in Irene Cennamo (Universität Klagenfurt, wissenschaftliche Begleitung)